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5 Überraschende Fakten warum uns sparen so schwer fällt – und wie wir es trotzdem schaffen

1 Der Mensch ist biologisch gesehen nicht aufs richtige Sparen ausgelegt

Richtig Sparen 2

Wenn wir als Urmenschen an einem Busch mit reifen Früchten vorbei kamen, dann haben wir nicht gedacht „Oh, schön, diese leckeren Früchte spare ich mir auf“. Denn dann wären sie schlecht geworden oder jemand anderes hätte sie gegessen. Das wäre biologisch gesehen überhaupt nicht sinnvoll gewesen. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt: Es wird immer so viel aufgebraucht wie zur Verfügung steht.

Das Geld wurde erst relativ spät in der Menschheitsgeschichte erfunden und so kann unser Stammhirn nichts mit dem richtigen Geld Sparen, anfangen.

Was können wir tun?

Wir nehmen das so an, wie es ist und dann suchen wir eine passende Strategie, die unseren inneren Urmenschen überlistet.

Bezahle dich selbst immer zuerst: 
„Pay yourself first“ ist einer meiner Grundprinzipien beim Sparen. Wir gehen so vor: Am Anfang vom Monat, wenn Gehalt, Elterngeld oder Unterhalt auf unserem Konto eingegangen ist, überweisen wir einen vorher festgelegten Sparbetrag ganz automatisch per Dauerauftrag auf unser Sparkonto oder in eine ausgewählte Geldanlage. 

Die Vorteile von „Pay Yourself First“:
1. Wenn erst am Ende vom Monat gespart wird, dann bleibt nichts übrig. Vielleicht kennst du den Spruch „Am Ende vom Geld ist so viel Monat übrig.“ So geht es den meisten Menschen wegen den reifen Früchten am Busch.

2. Wir müssen nicht jeden Monat neu darüber nachdenken: Wie viel wir sparen, wann wir sparen, ob wir sparen, wohin wir sparen.
Alles ist bereits fest gelegt. Es erfordert im normalen Familienalltag keine Anstrengung mehr.

3. Selbst wenn der Sparbetrag relativ hoch gewählt ist, findet das Gehirn Wege wie es den Rest des Monats mit dem übrigen Geld aus kommt.

4. Sparen heißt sich selbst zu bezahlen. Es stellt keinen Verzicht sondern eine Bereicherung dar.

5. Wir sind gut zu uns selbst, wenn wir sparen. Denn umso höher unser Sparbetrag ist, umso unabhängiger werden wir von Partnern, Eltern, Staat, Kindern oder vom Arbeitgeber.

2 Das menschliche Gehirn kann den Zinseszinseffekt nicht schätzen

Zinsen schätzen und Richtig Sparen

Deswegen überschulden sich Menschen regelmäßig oder sie nehmen viel zu hohe Kredite auf.

Und gleichzeitig unterschätzen sie die Chancen vom Sparen und sinnvollen Investieren. Denn der Zinseszinseffekt wirkt im Positiven wie im Negativen: Bei Kreditenzinsen und auch bei Sparzinsen und Renditen.

Albert Einstein sagte einmal „Der Zinseszins ist das 8. Weltwunder“.
Der Zinseszinseffekt funktioniert indem immer auf den eingezahlten Betrag des Vorjahres, sowie auf die Renditen des Vorjahres, die neue Rendite aufgerechnet wird. Und auch auf die ganzen Beträge vom Vorvorjahr usw. So dass sich nach einigen Jahren die eingezahlten Beträge durch Zinsen/Renditen und Zinseszinsen verdoppeln und verdreifachen können. Die Kurve, die in einem Schaubild entsteht, ist eine exponentielle Kurve.  Das heißt sie geht nach hinten (im Zeitablauf) richtig in die Höhe (verdoppelte oder verdreifachte Beträge).

Bei Krediten für ein Eigenheim, das auf Raten kaufen von Autos oder der neuesten Technik wird der Mensch höchst irrational. Der negative Zinseszinseffekt wird nicht exakt berechnet und die Menschen überheben sich deswegen nicht selten finanziell.

Denn wir lassen uns von Werbeaussagen und dem Konsumverhalten von Freunden, Nachbarn oder unseren Wünschen leiten.

Das kann mit teuren Sportautos genauso passieren wie mit den neuesten ökologischen Kleidungsstücken oder Spielsachen. Teuer und nicht unbedingt nötig ist beides.

Was können wir tun, um richtig zu sparen?

Zinsen und den Zinseszinseffekt zu berechnen kann ganz einfach sein, zum Beispiel mit dem kostenlosen Online-Tool Zinsenberechnen.de.

Hiermit können wir uns negative sowie positive Zinseszinseffekte ausrechnen. Dann bleiben böse Überraschungen aus.

Konsumprodukte wie Küchen, Autos, Kleidung, Handy oder Fernseher niemals auf Pump finanzieren. 

Denn die Faustregel lautet: Wenn ich es nicht bar bezahlen kann, kann ich es mir nicht leisten!

3 Der Mensch ist ein Herdentier: Er konsumiert und spart so viel wie seine nächsten Mitmenschen

Richtig sparen„Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du dich umgibst“ Jim Rohn

Wir werden der Durchschnitt aus den 5 Menschen mit denen wir uns am meisten umgeben. Auch Arbeitskollegen gehören dazu…

Da in unserer Gesellschaft keine Finanzbildung über das richtige Sparen zu finden ist und unsere Kinder schon in der Schule zu guten Konsumenten angeleitet werden, finden wir nicht sehr viele Leute, die richtig sparen können.

Was können wir tun?

Wir schauen uns positive Gewohnheiten unserer Freunde ab. Wenn uns Beziehungen nicht gut tun, beenden wir sie.

Wir können mit unseren Freunden gemeinsam übers Sparen lernen: Macht doch zum Beispiel die 250€-Challenge zusammen. Eintragen könnt ihr euch hier im Text ganz unten auf der Seite ⬇️. 

Gemeinsam macht die Challenge noch mehr Spaß. Denn wir können uns gegenseitig motivieren.

4 Wir reden nicht genug über GeldRichtig sparen - über Sex reden

Wir reden in unserer Gesellschaft mehr über Sex als über Geld. Wenn ich mich mit Freundinnen treffe, wird mehr über Beziehungen und Sex gesprochen als über Geld. Obwohl Geld einen noch größeren Teil unseres Lebens ausmacht als Sex. 

Auf Instagram sehe ich garantiert mehr nice Mädels, die ihre äußeren Vorzüge präsentieren als riche Hustler-Boss-Ladys, die ihre Kohlen präsentieren. *Ka-ching*** Es ist noch ein weiter Weg bis das mindestens genauso normal ist.

Wir reden eher über Beziehungen, Gossip, die Kinder und die neuesten Spielzeuge als über unseren Verdienst, das nächste Gehaltsgespräch und wie wir uns für unseren Arbeitgeber unersätzlich machen können. 

Richtig sparen ist finanzielle Bildung und die wird uns in der Schule leider nicht beigebracht. Ebenso wird das Sparen gesellschaftlich nicht als notwendig erachtet, sondern als etwas, was wir machen, wenn wir mal Geld übrig haben.

Was können wir tun?

In Gesprächen das Thema aktiv immer mal wieder aufs Sparen lenken. 

Wir können uns austauschen: Zum Beispiel bei welcher Bank wir unser Tagesgeldkonto eingerichtet haben und auf welche Geldanlagen wir die höchsten Renditen bekommen. 

Und dass in Niedrigzinszeiten ja auch noch ETFs und Aktien, Unternehmensanleihen, Immobilien und viele weitere Geldanlagen in Frage kommen, um das Gesparte zu vermehren.

Wir könnten uns gegenseitig befruchten mit Ideen, wie uns selbst zuerst zu bezahlen. Wir können uns ermutigen, dass Sparen mit der richtigen Strategie etwas Wunderbares ist!

Wir können Pläne schmieden, was wir mit dem Gesparten Geld in Zukunft anstellen werden. Wie viel Geld wir brauchen, um beispielsweise früher in Rente zu gehen und wann wir dieses Ziel erreichen werden.

Wir können mit unseren Kindern im Alltag selbstverständlich über Geld sprechen. Wir können als Vorbild fungieren und sie je nach Alter an Steuerberaterterminen, Anwaltstreffen oder Bankterminen teilhaben lassen. Und sie schon früh selber rechnen lassen: Wie viel Taschengeld habe ich? Wie viele Wochen muss ich sparen, um mir das glitzernde Einhorn kaufen zu können? Und gibt es vielleicht die Möglichkeit es gebraucht zu bekommen?

5 Richtig Sparen wird gesellschaftlich nur mit Verzicht und niemals mit Selbstliebe gleichgesetzt

 Sparen wird immer als Verzicht gesehen, nicht als Akt der Selbstliebe. Dabei ist es genau das!

Wir sollten es uns unbedingt wert sein! 

Was können wir tun?

Umdenken! 
Pläne schmieden welche finanziellen Ziele wir wann erreicht haben wollen. 
Vorbilder suchen, die den Weg schon gegangen sind.
Uns bewusst machen, dass Sparen der einzige Weg ist in ein Leben von finanzieller Freiheit und Selbstbestimmung zu leben.
Denn nur wenn ich selbst Geld für mich behalte, kann ich einen Job ablehnen oder eine ungesunde Beziehung beenden.
Nur dann habe ich die Macht zu tun, was mir selbst gut tut. 

Sparen ist eine der höchsten Formen der Selbstliebe. 

 

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3 Kommentare

  1. Theresa 28. April 2019 um 16:02 Uhr - Antworten

    Hätte ich die Challenge nicht schon gemacht würde ich sie gerade wieder machen- oder vielleicht gerade deswegen noch einmal;) Viel und handfestes Wissen gut umsetzbar in kurzer effektiver Zeit. Selbstliebe ist für mich das Schlagwort des Artikels. Denn wenn ich mir es wert bin, bin ich bereit Berge zu erklimmen und danach zu denken- „war ja gar nicht so schwer“ 🙂

  2. Christian 29. April 2023 um 14:25 Uhr - Antworten

    …Wir gehen so vor: Am Anfang vom Monat, wenn Gehalt, Elterngeld oder Unterhalt auf unserem Konto eingegangen ist, überweisen wir einen vorher festgelegten Sparbetrag ganz automatisch per Dauerauftrag auf unser Sparkonto oder in eine ausgewählte Geldanlage. …

    Was ist, wenn der Unterhalt vom Konto weggeht, und das in Abhängigkeit der Einnahme?

  3. Babett Grün 5. Mai 2023 um 15:43 Uhr - Antworten

    Hey Christian, ja genau. So soll es ja sein. Deine Frage verstehe ich leider nicht. Vielleicht magst du sie nochmal mit anderen Worten schreiben?
    Dann kann ich dir antworten.

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